Die Bibel kennt vier, der Klimawandel sieben „apokalyptische Reiter“ an denen man den Klimawandel festnageln kann. Sie reiten weltweit und bedrohen die 16 nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO: Von der Bekämpfung der Armut bis zu Frieden und Gerechtigkeit – alle Bemühungen, die Welt zu einer besseren zu machen, drohen durch den Klimawandel auf der Strecke zu bleiben.
Liebe Mitbewohner:innen!
Die Welt soll ein besserer Platz für alle werden. Das ist die Idee. Als sich die Vereinten Nationen 2015 auf die nachhaltigen Entwicklungsziele für die Menschheit einigten, wurde der Kampf gegen den Klimawandel als globales Entwicklungsziel bis 2030 ins Paket aufgenommen. Heute, sieben Jahre später, zeigt sich, dass wir den Klimawandel noch lange nicht im Griff haben – im Gegenteil, es kristallisiert sich heraus, dass ein ungebremster Klimawandel auch die anderen Entwicklungsziele untergräbt und zum Kippen bringt – und zwar ohne Ausnahme. Im Folgenden die sieben „apokalyptischen Reiter“ des Klimawandels in aller Kürze.
Den Anfang macht die treibende Kraft hinter allem, der Anstieg des Treibhausgases CO2: Mehr Kohlendioxid in der Luft treibt zwar das Pflanzenwachstum an, verwässert aber wertvolle Nährstoffe wie Proteine, Eisen, Magnesium oder Zink. Mit überreichlich CO2 aufgepäppelte Tomaten, Salate oder Kartoffeln sind weniger nahrhaft. Zu allem Überfluss ist viel CO2 in der Atemluft für uns Menschen ungesund. Wichtig: Am Ende steckt CO2 hinter allen messbaren Auswirkungen des Klimawandels und sollte am dringendsten bekämpft werden.
Zweitens die Erwärmung der Luft: Es gibt kein einziges nachhaltiges Entwicklungsziel, das von wärmeren Temperaturen unberührt bleibt. Die Erwärmung verlagert Regen- und Trockenzonen und droht den Permafrost aufzutauen. Große Hitze ist immer öfter tödlich, sie führt zu Dürren, Hunger, Migration und letztlich Krieg.
Drittens schmelzende Gletscher: Süßes Gletscherwasser verdünnt Salzwasser, schwächt die Sauerstoffdurchmischung der Ozeane und gefährdet so den Fischfang. Der Meeresspiegel über wird über Jahrhunderte ansteigen und die Menschheit noch lange in Atem halten. In einer nahen Zukunft wird vielerorts sauberes Trinkwasser – durch fehlendes Schmelzwasser der Gletscher – für Mensch und Tier knapp werden.
Viertens schmelzendes Meereis: Sich zurückziehendes weißes Meereis gibt dunkleres Meerwasser frei, wodurch der Treibhauseffekt verschärft und das reichhaltig Ökosystem der Eismeere bedroht wird, an dessen Ende der Eisbär steht. Nicht zuletzt wird es zu Konflikten um freiwerdende Ressourcen und Transportrouten kommen.
Fünftens der Anstieg des Meeresspiegels: Stärkere Sturmfluten erodieren die Küsten und Überflutungen versalzen das Grundwasser. Hunger und Armut werden größer, die Wirtschaft leidet und soziale Spannungen sind zu erwarten. Kaum ein Nachhaltiges Entwicklungsziel, das nicht durch den Anstieg der Meere betroffen ist.
Sechstens die Erwärmung der Ozeane: Das warme Oberflächenwasser wirkt wie ein Deckel und unterdrückt den Austausch mit nährstoffreichem Tiefenwasser und es ist dadurch mit einem Rückgang des Fischfangs zu rechnen. Zusätzlich gibt das erwärmte Wasser als Kohlensäure gelöstes CO2 an die Atmosphäre zurück, wodurch sich der Klimawandel weiter verstärkt. Erschwerend kommt noch dazu, dass warmes Wasser in den Tropen immer öfter zu toxischen Algenblüten mit darauffolgender Sauerstoffarmut führt – Todeszonen ohne Leben breiten sich aus.
Siebtens die Versäuerung der Ozeane: Muscheln, Krustentiere und Korallen können ihre Schalen und Skelette in der sauren Umgebung nur mehr schwer aufbauen. Das bedroht den Fischfang und tropische Küsten, die durch Korallenriffe vor Wellen und Sturmfluten geschützt sind.
Die sieben „apokalyptischen Reiter“: Die sieben weltweit messbaren Veränderungen durch den Klimawandel – von der CO2-Zunahme bis zur Erhöhung des Meeresspiegels – wirken sich auf alle 16 nachhaltigen Entwicklungsziele aus (Sustainable Development Goals (SDG)).
Wir müssen der Wahrheit ins Angesicht blicken: Der Klimawandel gefährdet ausnahmslos alle Entwicklungsziele, die wir uns für eine bessere Welt vorgenommen haben. Es gibt keine Alternative zur Abnabelung von allen fossilen Brennstoffen und ihren CO2-Emissionen. Und auch um die Entsorgung des „CO2-Mülls“ der vergangenen Jahrhunderte werden wir nicht herumkommen.
Liebe Mitbewohner:innen, lasst uns das tun!