Holzkohle statt Koks in der Stahlerzeugung!

Über Pflanzenkohle habe ich schon viel geschrieben und gemacht. Der hochreine Kohlenstoff ist ein Wundermittel mit dem zum Beispiel Gerald Dunst bei Sonnenerde fruchtbarste „Terra-Preta“ macht oder Tobias Ilg in seinem Fernheizwerk in Dornbirn den biogenen Kohlenstoff für seinen „Grünen Beton“ liefert.

Aber das ist noch lange nicht alles: Es gibt eine weitere Killerapplikation des biogenen Kohlenstoffs – Holzkohle statt Koks!

Worum geht’s?

Es geht um die Erzeugung von Stahl: Weltweit werden fast unvorstellbare 680 Millionen Tonnen Koks die jährliche Stahlerzeugung verbrannt. Das sind 2,3 Milliarden Tonnen CO2 und mehr als der jährliche CO2-Ausstoß Indiens.

Was macht Koks so wertvoll?

Zwei Dinge leistet Koks:

1) Koks liefert die ca. 2000 Grad, die es braucht, um Eisenerz zu verflüssigen

2) Koks liefert den Kohlenstoff, den es braucht, um aus dem Eisenoxid im Erz Roheisen zu machen, also das Eisen im Erz zu reduzieren.

Und jetzt kommt’s:  Beides kann auch Pflanzenkohle leisten! Pflanzenkohle wird im Prinzip seit eh und je aus Holz- und Biomasseresten gemacht. Wir ersetzen also fossilen Koks mit biogener Pflanzenkohle. Das ist einfach nur genial: Im Prinzip ist damit „Grüner Stahl“ möglich!

Klar geworden ist mir das erst bei der Eröffnung des neuen Syncraft Standortes in Schwaz in Tirol. Der charismatische Gründer Marcel Huber hat mir die Augen geöffnet.

Übrigens: Die Technik um das zu skalieren hat Marcel Huber mit seinen „Rückwärtskraftwerken“ bei Syncraft in den vergangenen 15 Jahren entwickelt:  Aus Resten der Holzwirtschaft wird Wärme, Strom und eben Pflanzenkohle – also reiner Kohlenstoff – gewonnen.