Wie brauchen Windräder für die Energiewende. Aber es gibt ein Problem: Zirka 100.000 Vögel kommen in Deutschland jährlich durch Vogelschlag zu Tode. Sollte man Windräder deswegen verbieten? Anlässlich der Kärntner Volksbefragung zu einem Windrad-Verbot im kommenden Jahr ist es Zeit, sich die Zahlen einmal genauer anzusehen.
Die Schätzungen zu Tötungen von Vögeln durch Windräder liegen bei ca. 5 Vögel pro Windrad und Jahr. Die Vögel werden von den Rotorspitzen überrascht, die sich mit bis zu 400 Stundenkilometer drehen, oder sie kollidieren bei schlechter Sicht mit der Gondel oder dem Standbein. Zirka 100.000 Vögel kommen so jährlich in Deutschland um. Gefährdet sind Greifvögel wie Rotmilane oder Mäusebussarde, aber auch Zugvögel wie Kraniche oder Gänse und auch Singvögel.
Tötet alle Katzen?
Aber Windräder sind für unsere Vögel nicht die einzige Gefahr und bei weitem nicht die größte. 100-mal gefährlicher für Vögel ganz allgemein sind Katzen. In deutschen Gärten und Parkanlagen erbeuten sie ca. 10 Millionen Vögel jährlich. Oder unsere Gebäude mit ihren Glasfassaden und großflächigen Fensterscheiben: An ihnen brechen sich ca. 100 Millionen Vögel jährlich das Genick. Das sind 1000-mal mehr als durch Windräder erschlagen werden.
Ein großer Killer ist auch die Landwirtschaft: Wir haben in den vergangenen 25 Jahren ca. die Hälfte aller Feld- und Wiesenvögel durch Insektensterben und den Lebensraumverlust verloren.
Alles verbieten?
Sollen wir also Windräder, Katzen, Glasfassaden und Landwirtschaft verbieten? Selbstverständlich nicht.
Aber wir müssen das Problem mit den Vögeln ernst nehmen und lösen. Beispielsweise machen
- durchgehende Muster und UV-Markierungen Glasflächen für Vögel sichtbar.
- Katzenhalsbänder mit Glöckchen können den Jagderfolg von Katzen um bis zu 50% schmälern und
- Windräder müssen und dürfen eben nur dort aufgestellt werden, wo ihr Schaden minimiert wird.
FAZIT
Windräder verbieten kann nicht die Lösung sein. Aber wie müssen sie in vernünftiger Zahl und dort aufstellen, wo sie umweltverträglich sind und so wenig Vögeln wie nur möglich schaden.